Leitplanken

Leitplanke aus Flachkabel
Leitplanke aus 5-adrigem Flachkabel

Flachkabel gibt es in jedem Baumarkt. Sie sind von der Beschaffenheit ideal für Leitplanken, haben aber ihre Tücken. Ich habe auf meiner Bahn 5-adrige (breit) und 3-adrige (schmal) Kabel verwendet.

Der Vorteil liegt ganz klar darin, dass sie flexibel genug sind, um sich jeder Kurve und/oder Steigung anzupassen und gleichzeitig starr genug, um auch einem Crash standzuhalten. Gleichzeitig sehen sie in ihrer Struktur wie echte Leitplanken aus.

Leitplanke aus Flachkabel
Leitplanke aus 3-adrigem Flachkabel

Leider sind sie so beschichtet, dass sowohl Lack als auch Leim nicht problemlos aufzutragen sind. Vor dem Lackieren sollte man die Kabel unbedingt mit etwas Verdünner reinigen. Wie sehr man die grau lackierte Leitplanke mit Farbe "verschmutzt", um Fahrzeugberührungen nachzubilden, ist natürlich Geschmacksache. Beim Verkleben habe ich die besten Erfolge erzielt, wenn ich die Schicht an den Klebestellen abgekratzt habe. Als Kleber hat sich dann Pattex bewährt. 

Sollte jemand hierfür eine bessere Lösung finden, bin ich gerne für Anregungen bereit, denn auch mit dieser Variante musste ich manchmal "nachkleben".

Die zweite Variante Leitplanke stammt noch aus meiner Zeit mit den Carrera Plastikschienen. Da die originalen Universal Leitplanken nichts taugen, habe ich schon vor langer Zeit auf Gardinenleisten umgestellt. Diese gibt es in verschiedenen Höhen, sodass man sich raussuchen kann, was einem am besten gefällt.

Leitplanke aus Gardinenleiste
Leitplanke aus Gardinenleiste

Zunächst schneidet man dan unteren "Wulst" mit einem scharfen Messer ab, sodass der Abstand vom Rand bis zum zweiten Wulst der Höhe der Schienen entspricht. Dies gilt für die Plastikschienen genauso wie für eine Holzbahn. Bei den Plastikschienen kann man die Leisten anschließend einfach mit Clips von unten mit der Schiene verbinden. Damals hatte ich Clips von Mercedes-Benz (MB A0069881478) verwendet, da diese genau passen. Die Clip-Verbindung fällt auf der Holzbahn natürlich aus. Hier habe ich die Leitplanke angebohrt und diese zusätzlich zum Ankleben noch mit langen Schrauben mit der MDF-Platte verschraubt. Dabei unbedingt darauf achten, im richtigen Durchmesser vorzubohren, da MDF bei zu dicken Schrauben schnell aufbricht., wenn man in die Stirnseite schraubt.

Die fertige Leitplanke
Die fertige Leitplanke

Ist die Leitplanke erst einmal fest, kann sie entsprechend der eigenen Vorstellungen gestaltet werden. Ich habe sie von außen lackiert und von innen mit Bandenwerbung versehen. Schweißt man die Bandenwerbung in Folie ein, bevor man sie anklebt, verblassen die Farben nicht so schnell und sie sind deutlich stabiler. Auf dem Lonoho Speedway sind alle Leitplanken so weit von der äußeren Spur entfernt, dass ein "Anlehnen" in der Kurve nicht möglich ist. Wer weniger Platz hat oder gerne Außenkurven mit "Anlehnen" fahren möchte, wird mit den Gardinenleisten-Leitplanken viel Freude haben, denn sie sind glatt und extrem stabil.

Zäune

Metallzaun mit Leitplanke
Metallgitterzaun / Maschendrahtzaun

Metallgitter lassen sich an jede Kurve anpassen und sind gleichzeitig sehr stabil. Gleichzeitig sehen sie den echten Fangzäunen auf einer Rennstrecke sehr ähnlich.

Um sie stabil auf der Bahn zu befestigen, habe ich Löcher durch die Grundplatte gebohrt, Gewindestäbe durchgesteckt und diese von oben und unten mit Muttern festgezogen. An diesen Stäben kann man das Gitter nun sehr gut mit dünnen Drähten festbinden.

Metallzaun mit Holzverkleidung
Holzzaun mit Fanggitter

Bei dem links abgebildeten Zaun ist das Gitter im unteren Bereich mit einer Leitplanke verkleidet. Der Metallzaun erhielt eine Lücke, um dem Streckenposten die Möglichkeit zu geben, seine Fahne zu schwenken. Beim rechts abgebildeten wurde mit einem Holzzaun (Bambusstäbe aus einem Tischset) verkleidet.

In beiden Fällen sind noch Curbs davor, mit denen das Gesamtbild dem Rennstreckenfeeling schon sehr nahe kommt. Und dabei hält diese Konstruktion jedem Crash stand.

Bei Holzzäunen stellt sich immer die Frage, wo bekomme ich passendes Holz her, das nicht mehr aufwändig in Form gebracht werden muss.

Holzzaun hinter Leitplanke
Holzzaun hinter Leitplanke

Ich bin bei den Tischsets fündig geworden. Es gibt Bambussets mit zwei verschiedenen Breiten von Bambusstäben. Die schmalen sehen auf der Bahn wie Rundhölzer aus, die breiteren wie Bretter.

Hier habe ich die schmalere Variante senkrecht als Sichtschutzzaun hinter einer Leitplanke verwendet. Einfach auf der Rückseite Querleisten aufkleben, darauf Stützen befestigen und diese dann ins Gelände der Bahn einkleben.

Holzzaun mit Fangzaun
Holzzaun mit Fangzaun

Diese Zäune eignen sich nicht an unfallträchtigen Stellen (mangelnde Stabilität).

Dieser Holzzaun ist direkt auf die Außenbegrenzung des Racing Tables geklebt. Im unteren Bereich kommen wieder die Bambusstäbe zum Einsatz, im oberen das Metallgitter. Senkrecht sind dünne Holzleisten als Stützen eingeklebt. Durch das Verkleben auf der Seitenwand ist Stabilität gegeben, und die Bahn kommt zum Rand hin zu einem optisch schönen Abschluss.

Maschendrahtzaun
Maschendrahtzaun

Für einen Absperrzaun für Personen ist das zuvor erwähnte Metallgitter zu grob.

Um den optischen Eindruck eines Maschendrahtzaunes hinzubekommen, nimmt man Tüllstoff und klebt diesen auf die Reling auf. Ich habe die Reling jeweils aus Messingrohr gelötet. Man kann aber auch Holzspieße verwenden und diese kleben. Zum Abschluss werden Reling und Tüllstoff gemeinsam mit Lackspray lackiert.

Etwas aufwändiger wird es, wenn man die Pfosten/Reling in einer anderen Farbe als den Zaun haben möchte, da man dann beides getrennt voneinander lackieren muss, sich der Tüllstoff aber am besten lackieren lässt, wenn er bereits gespannt ist.

Curbs

Für mich waren die Curbs zunächst ein leidiges Thema. Es gibt zwar etliche Tipps hierzu, aber ich war mit keiner der Varianten so richtig zufrieden. Auf meiner Bahn habe ich am Ende verschiedene Curbs verwendet. Nachfolgend stelle ich einige Varianten und deren Herstellung vor.

Holzleiste als Curb lackiert
oben: abgeklebt / unten: fertig lackiert

Günstig und schnell gebaut sind Holzleisten aus dem Baumarkt. Zunächst die gewünschte Form aussuchen. Ich habe 17 x 4 mm mit oben abgerundeten Kanten verwendet. Zunächst die Leiste weiß lackieren. Nach dem Trocknen mit Krepp die Streifen abkleben. Am Besten die Breite Kreppband kaufen, die am Ende der Streifenbreite entsprechen soll. Nun die Leiste rot (oder blau) lackieren, nach dem Trocknen das Kreppband abziehen, und schon sind die Curbs fertig.

Der einzige Nachteil dieser Curbs ist, dass sie kaum flexibel sind und sich daher nur für Geraden oder ganz leicht geschwungene Streckenabschnitte eignen.

3D-Curbs
links (rot) Holzleiste, danach 3D-Druck

Die meisten Curbs habe ich letztlich mit dem 3D-Drucker mittels der kostenlosen Software SketchUp-Free erstellt. Am einfachsten zu verarbeiten ist PLA-Filament. Das kann man nach dem Drucken auch noch bearbeiten (sägen, schneiden, schleifen), wenn es nötig ist.

Alternativ bietet sich flexibles Filament an, da man die damit gedruckten Curbs auch immer noch an den exakt benötigten Kurvenradius anpassen kann. Bei PLA müssen die Druckvorlagen schon recht genau erstellt werden.

3D-Curbs
kleine Elemente für enge Kurvenradien

Die erste Variante ist die Verlängerung der oben beschriebenen Holzleisten-Curb. Diese kann an jeden Radius angepasst werden um die gleiche Form in kurvigen Streckenabschnitten fortzuführen. Der vorliegende Download als skp-Datei ist ein Teilstück mit Radius 510mm. Natürlich sind auch alle anderen Kurvenradien möglich.

Da jedes Element einzeln gedruckt wird, können die geplanten/gedruckten Kurvenradien beim Verkleben auf der Bahn auch noch ein wenig angepasst werden. Auch Steigungen sind kein Problem.

Curbs aus dem 3D-Drucker
Curbs aus dem 3D-Drucker

Die nächste Variante sind Curbs mit Rippen. Diese sehen auf der Strecke wirklich toll aus. Nur im Rennen über diese Curbs zu heizen sollte man tunlichst vermeiden. Der Wagen hüpft, und man verliert zu viel Zeit.

Als Download stelle ich Euch ein gerades Element, sowie ein abgerundetes Endstück als skp-Dateien zur Verfügung. Aus dem geraden Stück kann man problemlos jeden beliebigen Kurvenradius erstellen. Um das Ende auf der anderen Seite zu erhalten, braucht man nur das vorhandene Endstück spiegeln.